René Mense – Konzertmanagement


 

 

Hommage an Alban Berg

  Das Jahr 2009 ist kein Jahr, in dem sich ein Datum jährt, das mit Alban Berg (Wien, 1885-1935) verbunden wäre. Dennoch haben vier Komponisten der Gesellschaft für Neue Musik Hamburg (GNMH) sich daran gemacht, ein Programm zu Ehren dieses Klassikers der Moderne zu gestalten.

  Von Alban Berg erklingen drei Werke aus der frühen Schaffenszeit des Komponisten: Vier der Sieben frühe(n) Lieder aus den Jahren 1905-07, die noch ganz dem üppigen Jugendstil verpflichtet sind, wird die einsätzige Sonate für Klavier von 1908 zur Seite gestellt. Mit der Tonsprache der Sonate begibt der Komponist sich entschieden auf den Weg zur Auflösung der Tonart des Stückes, h-moll. Gleichzeitig zeigt das temperamentvoll wogende Stück schon eine Nähe zur Klangwelt der 5 Stücke für Klarinette und Klavier von 1913, in denen es keine Tonart mehr gibt und alle Töne und Klänge frei zueinander stehen. Dieses Werk der so genannten „frei-atonalen“ Phase dokumentiert eindrucksvoll die Hinwendung Bergs zum Expressionismus.

  Alban Berg fühlte sich trotz seiner damals hoch modernen Kompositionsweise stets auch der unterhaltenden Musik verbunden, was nicht so sehr bekannt ist. Wie sein Lehrer Arnold Schönberg hat er gern Walzer für Kammerensemble arrangiert und war auch der typisch Wienerischen „Schrammelmusik“ nicht abgeneigt. Er schätzte daher auch Komponisten, die Elemente volkstümlicher Musik in ihre Werke aufnahmen. Zu den besonders geschätzten Kollegen zählte Berg die Franzosen Maurice Ravel (1875-1937) und Darius Milhaud (1892-1974). Von Ravel wurde daher die Bearbeitung eines griechischen Volksliedes mit dem Titel Tripatos und eine Vokalise En Forme De Habanera in das Programm aufgenommen. Von Milhaud erklingt eines seiner berühmtesten Stücke, die „Samba“ aus der Suite Scaramouche, die wie einige andere Werke des Komponisten dessen innige Verbundenheit mit der brasilianischen Volksmusik zeigt.

  Die Komponisten der GNMH Thomas Böttger, Thomas Jahn, Wolfgang-Andreas Schultz und René Mense nehmen jeder auf seine eigene Weise Bezug auf die Werke von  Berg und Ravel,  sowie auf  Lyrik aus der Zeit der Entstehung von Bergs frühen Liedern.

  Die Ausführenden Bernhard Asche (Klarinette/ Saxophon) sowie Thorsten Kuhn und Thomas Böttger (Klavier) sind Mitglieder der GNMH. Es ist ihnen eine besondere Freude, die vielseitige Stimmkünstlerin Frauke Aulbert bei der Gestaltung des vokalen Parts bei dieser Hommage an Alban Berg begleiten zu dürfen. 

René Mense (Februar 2009)

Programm

Alban Berg
Vier Lieder (1905-08)
aus: "Sieben frühe Lieder"

Vier Stücke für Klarinette und Klavier op.5 (1913)

René Mense
Vier Lieder  (1996, UA)
- Vorfrühling (R.M. Rilke)
- Helle (R. Walser)
- Die Bettler (Rilke)
- Glück. (Walser)

Wolfgang A. Schultz
Wandlungen eines gefallenen Engels (2000)
für Klarinette solo

Alban Berg
Sonate für Klavier (1908)

- Pause -

Thomas Böttger
Poem
für Klavier (2009, UA)

Maurice Ravel
Tripatos (Gesang und Klavier)

Vocalise En Forme De Habanera
für Saxophon und Klavier (original für Gesang und Klv.)

Darius Milhaud
Samba aus "Scaramouche"  (1936)
für Saxophon und Klavier (original für zwei Klv.)

Thomas Jahn
Vocalise (2009, UA)
für Stimme, Saxophon und Klavier

Ausführende:
Frauke Aulbert - Sopran
Bernhard Asche - Klarinette/Saxophon
Thorsten Kuhn - Klavier
Thomas Böttger - Klavier (nur Böttger)

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