Ein
Knabe (2002) für
eine Altstimme, Klarinette, Viola, Violoncello, Vibraphon/Marimbaphon
und Klavier;
5'50"
I Lang kannte er die Muscheln nicht
für schön, Er war zu sehr aus einer Welt mit ihnen, Der Duft
der Hyazinthen war ihm nichts Und nichts das Spiegelbild der
eignen Mienen.
Doch alle seine Tage waren so Geöffnet wie
ein leierförmig Tal, Darin er Herr zugleich und Knecht zugleich Des
weißen Lebens war und ohne Wahl.
Wie einer, der noch tut, was ihm nicht ziemt, Doch
nicht für lange, ging er auf den Wegen: Der Heimkehr und unendlichem
Gespräch Hob seine Seele ruhig sich entgegen.
II Eh er gebändigt war für sein Geschick, Trank
er viel Flut, die bittter war und schwer. Dann richtete er sonderbar
sich auf Und stand am Ufer, seltsam leicht und leer.
Zu seinen Füßen rollten Muscheln hin, Und
Hyazinthen hatte er im Haar, Und ihre Schönheit wußte er, und
auch Daß dies der Trost des schönen Lebens war.
Doch mit unsicherm Lächeln ließ er sie Bald
wieder fallen, denn ein großer Blick Auf diese schönen Kerker
zeigte ihm Das eigne unbegreifliche Geschick.
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